Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer äußerte am Pfingstwochenende in einem Protestbrief Vorwürfe gegen das Präsidium des Synodalen Wegs: „Wenn schon ein partizipatives Verfahren durchgeführt werden soll, dann kann sich das Präsidium nicht hierarchische Alleingänge erlauben.”
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Bischof Georg Bätzing, und der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, hatte im Interview mit der Süddeutschen Zeitung und in einem Brief an die Synodalversammlung angekündigt, den Ablauf des Synodalen Wegs wegen Corona zu verändern. Statt zu einer Vollversammlung mit 230 Menschen sollen Anfang September je etwa 50 Teilnehmer zu fünf Regionalkonferenzen in Berlin, Dortmund, Frankfurt, Ludwigshafen und München anreisen. Zudem kündigten Bätzing und Sternberg ein zusätzliches Thema an: „Kirchliche Erfahrungen mit der Corona-Pandemie.”
Der geänderte Zeitplan sowie das neue Thema seien laut Voderholzer von der Satzung nicht gedeckt. „Ich bin der Überzeugung, dass es nicht mit dem Wesen einer ‚synodalen Kirche’ vereinbar ist, wenn von der Spitze ausgehend, ohne allgemeine Konsultation, autoritär Alleingänge praktiziert werden, die alle anderen vor vollendete Tatsachen stellen”, schrieb Voderholzer. Eine Vollversammlung sei ohne Probleme als Videokonferenz durchzuführen.
Quelle: SZ
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