Eberhard Schockenhoff verstorben

Moraltheologe und Mitglied des Forums „Leben in gelingenden Beziehungen – Liebe leben in Sexualität und Partnerschaft“ Eberhard Schockenhoff ist am 18. Juli 2020 verstorben.

Die Deutsche Bischof­skon­ferenz und das Zen­tralkomi­tee der deutschen Katho­liken (ZdK) haben den gestor­be­nen The­olo­gen Eber­hard Schock­en­hoff gewürdigt. Der Vor­sitzende der Bischof­skon­ferenz, Bischof Georg Bätz­ing, hob am Son­ntag Schock­en­hoffs “visionäre Kraft in seinem the­ol­o­gis­chen Forschen und Reden eben­so wie seine bemerkenswerte ana­lytis­che Bril­lanz” her­vor. ZdK-Präsi­dent Thomas Stern­berg brachte “hohe Wertschätzung und tief emp­fun­de­nen Dank” zum Aus­druck. Der 67 Jahre alte Freiburg­er Pro­fes­sor war am Sam­stag in Freiburg an den Fol­gen eines Unfalls gestor­ben. Schock­en­hoff, der lange dem Deutschen Ethikrat ange­hört hat­te, war ein­er der renom­miertesten deutschen Theologen.

Bätz­ing betonte, Schock­en­hoff habe nie mit einem erhobe­nen Zeigefin­ger gelehrt oder in Ver­bot­skat­e­gorien gedacht. Der Bischof beze­ich­nete Schock­en­hoffs wis­senschaftlich­es Gesamtwerk “als eine men­schen­di­en­liche Moralthe­olo­gie”. Auch Stern­berg erk­lärte, Schock­en­hoff habe eine zeit­gerechte Sex­ual­moral entwick­elt, “die von den Men­schen ver­standen wurde”. Schock­en­hoffs Denken sei in der Gegen­wart ver­ankert, aber nicht gegen die Tra­di­tio­nen der Kirche gerichtet gewesen.

Geboren 1953 in Stuttgart studierte er The­olo­gie, zunächst in Tübin­gen, dann in Rom, wo er 1978 zum Priester gewei­ht wurde. Er pro­movierte bei Alfons Auer und war Assis­tent des späteren Kurienkar­di­nals Wal­ter Kasper in Tübin­gen. Anfang der 1990er wurde Schock­en­hoff als Pro­fes­sor für Moralthe­olo­gie nach Regens­burg berufen, 1994 wech­selte er nach Freiburg.

Seit 2001 war Schock­en­hoff Mit­glied des Nationalen Ethikrats, von 2008 bis 2016 des Deutschen Ethikrats, dessen Vizevor­sitzen­der er vier Jahre war. 2016 über­nahm er die Präsi­dentschaft des Katholis­chen Akademis­chen Aus­län­der­di­en­stes (KAAD) und war in vie­len weit­eren kirch­lichen Grup­pen und Zusam­men­hän­gen engagiert. Beson­ders bei Lebenswis­senschaften und Bioethik war Schock­en­hoff ein gefragter Experte.

Schock­en­hoff veröf­fentlichte zahlre­iche wis­senschaftliche Stu­di­en, bei denen er auf aktuelle gesellschaftliche und poli­tis­che The­men eing­ing. Beispiel­sweise beschäftigte er sich mit medi­zinethis­chen Fra­gen und skizzierte Grundzüge ein­er Friedensethik im Zeital­ter der neuen Aufrüs­tung. 2007 erschien seine bre­ite Studie zur “The­olo­gie der Freiheit”.

Innerkirch­lich war Schock­en­hoff ein wichtiger Ver­mit­tler und Ansprech­part­ner. So engagierte er sich für eine Sex­u­alethik, die sich an den ver­schiede­nen Lebenswirk­lichkeit­en ori­en­tiert und sich nicht auf starre Nor­men fokussiert. Auch in den aktuellen Beratun­gen über die Zukun­ft von Kirche und Seel­sorge in Deutsch­land, dem Gespräch­sprozess Syn­odaler Weg, beteiligte sich Schock­en­hoff an zen­traler Stelle. Er war Mit­glied des Forums „Leben in gelin­gen­den Beziehun­gen – Liebe leben in Sex­u­al­ität und Partnerschaft“.

Quelle: KNA

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