„Massiver Dissens in Kernfragen”
Der Kölner Weihbischof Dominikus Schwaderlapp kündigte in einem Interview mit der katholischen Wochenzeitung „Tagespost” seinen Rückzug aus dem Synodalforum „Leben in gelingenden Beziehungen” an.
Die dort mehrheitlich verfolgte Linie ziele auf eine Veränderung der kirchlichen Sexualmoral ab, begründete Schwaderlapp seinen Entschluss. Dieser Weg sei nicht der seine. In die Synodalversammlung wolle er sich „selbstverständlich” weiter einbringen.
„In konstruktiver Atmosphäre”
In dem Interview gibt Schwaderlapp an, die bisherigen Gespräche in dem Forum seien bei allen unterschiedlichen Auffassungen „in einer keineswegs aggressiven, sondern konstruktiven Atmosphäre” verlaufen. Gleichwohl sei ein „massiver Dissens in Kernfragen” zutage getreten. Im Unterschied zur geltenden kirchlichen Lehre vertrete die Forumsmehrheit die These, dass Sexualität nicht nur Fruchtbarkeit und Liebe, sondern auch andere Werte wie Lust und Identität integriere.
Es gebe demnach auch keine Rangordnung innerhalb dieser Werte, die überdies nicht gleichzeitig verwirklicht sein müssten, erläuterte Schwaderlapp. Dahinter stehe die Absicht, empfängnisverhütende Maßnahmen, homosexuelle Handlungen, Selbstbefriedigung, künstliche Befruchtung und die Situation wiederverheiratet Geschiedener neu zu bewerten. Auf Basis der genannten Grundthese wolle das Forum weiterarbeiten.
„Auf Treibsand gebaut”
Ihm gehe es nicht um das „formale Halten von Positionen”, sagte der Weihbischof. Er sei überzeugt, dass die Lehre der Kirche „zur Freiheit, Liebe und Glück führt”. Die Position der Forumsmehrheit dagegen sei auf “Treibsand” gebaut.
Quelle: KNA
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